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  Geburt
 

Die Geburt

Der 29.10.2013 war der errechnete Geburtstermin für den kleinen Mann. Nachdem es Wochen zuvor eigentlich aussah, als wenn er früher kommen wollte und ich mich schohnen sollte, tat sich die letzten 2 Wochen vor dem Termin gar nichts mehr und meine Frauenärztin war sich fast sicher, dass ich über den Termin gehen würde.
Ich hatte aber langsam keine Lust mehr aufs schwanger sein, denn mit dem grossen Bauch war mittlerweile alles echt beschwerlich.

An diesem Tag ging ich, wie so oft die Tage zuvor, nochmals schön spazieren und gönnte mir abends ein entspannendes Bad. Ich war ziemlich k.o., denn die Nacht zuvor habe ich komplett wach gelegen. Ich konnte nicht eine Minute schlafen und wälzte mich nur im Bett hin und her. Weil ich aufgrund dessen hundemüde war, ging ich dann auch schon um 21.00 Uhr ins Bett und freute mich auf Schlaf..... ABER ich konnte wieder nicht einschlafen und wälzte mich nur hin und her.

So gegen 23.30 Uhr spürte ich das erste mal einen heftigeren Schmerz im Bauch, ich dachte mir noch nichts dabei, da ich die letzten Wochen immer mal wieder mehr oder weniger Vorwehen hatte... Heiko war von seiner Spätschicht wieder da und ging grad ins Bett und ich stand auf, da ich ja sowieso nicht schlafen konnte. Ich lief im Wohnzimmer herum und achtete darauf, ob der Schmerz regelmäßig wieder kommt (das wäre ja ein Anzeichen für echte Wehen) und das Ziehen kam 3 mal im Abstand von 10 Minuten und dann plötzlich schon alle 5 Minuten. Solang ich stand waren die Wehen noch recht gut zu ertragen, nur im Sitzen oder gar Liegen tat es schon ziemlich fies weh. Ich lief also noch eine Weile in der Wohnung hin und her und veratmete alle 5 Minuten die Wehen. 

Nachdem ich mir langsam sicher wurde, das es nun tatsächlich los gehen würde und die Wehen regelmäßig blieben, weckte ich gegen 01.30 Uhr Heiko und rief meine Mama an, damit sie sich auf den Weg zu uns macht, um auf Leon aufzupassen.
Ca. eine viertel Stunde später war meine Mama dann da und wir machten uns auf den Weg mit dem Auto nach Bad Saarow. Die Fahrt über hatte ich auch weiterhin alle 5 Minuten Wehen.

Gegen 2.30 Uhr waren wir angekommen. Da es mir soweit noch ganz gut ging, entschied ich zum Kreissaal dort den langen normalen Weg vom Parkplatz durchs Krankenhaus zu nehmen und nicht in der Notaufnahme vorzufahren...schließlich soll Laufen ja den Geburtsvorgang vorantreiben.
So gingen wir durch die laaaaaangen leeren Krankenhausgänge, Heiko mit Tasche und forschem Schritt vorweg und ich, ab und an etwas hechelnd, hinterher.

Am Kreissaal angekommen öffnete uns dann die diensthabende Hebamme die Tür, lachte uns an und meinte: "Ach, da kommen die Frankfurter!" Ich war etwas verdutzt, denn ich hatte die Hebamme noch nie vorher gesehen?! Später erzählte sie uns dann, dass sie in den Akten geschaut hat, welche Frauen vom Termin her jetzt dran wären und da ist ihr mein Name aufgefallen... Es stellte sich heraus, dass sie die Freundin eines Ex-Freundes ist und mich von alten Fotos wohl wiedererkannt hat (komischer Gedanke, aber in dem Moment war mir das auch egal und die Hebamme war total nett und locker drauf).

Es ging dann in den Vorbereitungsraum auf eine Liege zum CTG schreiben. Nebenbei führten wir das Aufnahmegespräch und erledigten Formalitäten. Auch hier hatte ich weiterhin unverändert alle 5 Minuten Wehen, die ich noch gut veratmen konnte. Die diensthabende Ärztin machte dann noch einen Ultraschall und meinte, das Baby wäre voraussichtlich so 4.000 g schwer (um Gottes Willen ) +/- 500 g.
Nach dem Aufnahmeprozedere tastete die Hebamme dann, wie weit ich schon wäre: 5 cm offen und Butterweich. Das würde wohl eine recht schnelle Geburt werden, meinte sie (und ne PDA oder Schmerzmittel standen dadurch auch nicht zur Diskussion). Mittlerweile war es
03.15 Uhr. Die Hebamme meinte, wir wechseln in den Kreissaal und sie wollte mir dann dort die Fruchtblase aufstechen, um die Geburt voranzutreiben (wovor ich etwas Angst hatte, da nach dem Aufstechen die Wehen wohl recht heftig werden sollen). Die Hebamme stocherte mir dann vergeblich noch an drei Stellen auf meinem linken Arm und einer Stelle meines rechten Armes herum, um mir einen Zugang zu legen (in den Folgetagen schillerte der Arm auch herrlich blau, lila, grün), die diensthabende Ärztin übernahm das dann und bekam es zum Glück auf Anhieb auf dem rechten Handgelenk hin. 
Ich durfte dann den Kreissaal aussuchen, da keine weitere Entbindende zu dem Zeitpunkt dort war, und entschied mich für den schönen blauen (Bad Saarow hat einen blauen großen und einen  roten kleineren Kreissaal).

Anschließend schlüpfte ich in ein Krankenhausnachthemd und sollte mich dann auf dem Entbindungsbett plazieren. 

Die Hebamme machte dann die Fruchtblase auf und wie ich erwartet hatte, wurden die Wehen danach recht heftig. Da ich mich bemühte bei den starken Schmerzen weiter zu atmen (nicht wie bei meiner ersten Geburt damals die Luft anzuhalten), wurde ich mit zunehmendem Schmerz auch langsam immer lauter. Heiko war etwas erstaunt, wie laut ich werden konnte  und meinte, ich bin trotzdem noch total höflich geblieben (ich sagte wohl zur Hebamme auch noch ganz trocken: Das tut jetzt aber wirklich total heftig doll weh... zwischen dem laut werden, lach). Er wich nicht von meiner Seite und kühlte mir Gesicht und Nacken mit einem kalten Lappen. Mittlerweile lag ich in dem Bett auf der linken Seite und krallte mich bei jeder Wehe am Seitengriff des Bettes fest. Die Hebamme hielt bei den Wehen mein rechtes Bein hoch. Zwischenzeitlich kam eine zweite Entbindene zum Aufnahmegespräch, so dass die Hebamme auch einige Male weg war und ich mit Heiko allein im Kreissaal war. Wenn dann eine Wehe kam, übernahm er das Hochhalten meines Beines

Schon kurze Zeit nach dem Öffnen der Fruchtblase und der darauf folgenden starken Wehen stellte die Hebamme dann auch recht bald fest, dass der Muttermund komplett geöffnet sei. Die Schmerzen wurden immer heftiger und ich durfte dann bei den Wehen mit pressen. Da der Kleine dabei kurzzeitig nicht richtig weiter vorwärts kam, musste ich mich noch im Vier-Füßler-Stand über die Bettlehne knien und um den Wehen noch mehr Kraft zu verleihen (aaaahhhh, der Schmerz war doch schon nicht auszuhalten) legte mir die Hebamme, als ich wieder auf der Seite lag, dann noch einen wehenfördernden Tropf. Der kurbelte Schmerzintensität und wohl auch Wehenkraft schon nach zwei Wehen enorm an. Ich durfte wieder ordentlich pressen und kurz danach konnte man schon das Köpfchen fühlen, dass schon halb draussen war. Es brannte ziemlich und ich musste die nächste Wehe abwarten...
Dann noch mal ordentlich gepresst und der kleine Finley war da, um 06.07 Uhr! 

Er lag dann direkt auf dem Bett zwischen meinen Beinen und das erste was ich von ihm sah, war sein Hinterkopf mit gaaaanz vielen dunklen Haaren (hah, und ich hatte tatsächlich enormes Sodbrennen in der Schwangerschaft). Heiko durfte dann die Nabelschnur durchschneiden und der kleine Mann wurde mir in den Arm gelegt. Er sah leicht gebräunt aus (wie ein Urlauber) und war weder besonders blutig, noch voller Käseschmiere, noch schrumplig und auch seine Kopfform war nicht von der Geburt verschoben....ein perfekter kleiner süßer Mann.

Die Nachgeburt kam unkompliziert ca. 10 Minuten nach der Geburt auch raus (ich presste einmal und die Hebamme drückte dabei leicht auf meinen Bauch).
Nachdem Hebamme, diensthabende Ärztin und Hebamme der Folgeschicht rätselten, ob ich überhaupt genäht werden müsse, entschied man sich dafür und die diensthabende Ärztin begann ihr Werk. Sie brauchte leider recht lange und bei den letzten Stichen spürte ich auch alles, da die Betäubung nachließ. Finley wurde zwischenzeitlich unter den wachsamen Augen des stolzen Papas gemessen, gewogen und erstversorgt.
Dann ließ man uns mit Finley noch etwas allein im Kreissaal unser Glück geniessen. Finley saugte ein paar mal an meiner Brust und schlief völlig erschöpft ein.
Ich ging dann duschen und danach ging es rüber auf die Wochenbettstation.


Finley kam am 30.10.2013 um 06.07 Uhr auf die Welt.
Er war 53 cm groß, 3.550 g schwer und hatte einen Kopfumfang von 35 cm.
Bei seiner Geburt lief im Radio im Kreissaal das Lied:
"Bubbly" von Colbie Caillat. 


Erste Fotos von Finley:

Bei der Erstversorgung im Kreissaal...



...und kuschlig eingepackt auf der Wochenbettstation angekommen.



Und auch die Presse hat von Finleys Geburt berichtet. 

Dieses Bild wurde auf der Homepage vom Helius Klinikum Bad Saarow veröffentlicht.


Und dieses Foto wurde in der Märkischen Oderzeitung und auf der Internetseite der MOZ veröffentlicht.


 

 

 
 

 

 

 
 
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